Anstatt zu wiederholen, gucken wir uns eine Feinheit an. Da singt doch Amr Diab:
we machma tekoun baedni Wie auch immer, Du bist weit von mir entfernt
Kann der kein Arabisch, oder was? Das heißt doch: betkoun baedni
Er kann arabisch...Weil:
ana bala´ab ich spiele --> im Englischen: I am playing
ana ala´ab ich spiele --> im Englischen: I play
ana la´ebt ich spielte --> im Englischen: I played
ana kont bala´ab ich habe gespielt --> im Englischen: I was playing
Das Ganze sieht jetzt verdammt schwierig aus, ist es aber nicht. Wer englisch kann, muß nichts Neues lernen.
Regeln:
Mache ich etwas gerade im Moment, benutze ich die schon gelernte Gegenwart (meistens findet man diese Gegenwart ausschließlich in Beschreibungen): ana bala´ab bil cora ich spiele jetzt gerade mit dem Ball
Mache ich etwas im Normalfall oder regelmässig, dann streiche ich die Vorsilbe „b“ der gelernten Gegenwart einfach weg: ana ala´ab bil cora ich spiele mit dem Ball (normalerweise tue ich das oder kann ich das)
Ist die Handlung abgeschlossen, so benutze ich die Vergangenheit: ana la´ebt bil cora ich spielte mit dem Ball (und jetzt nicht mehr)
Ist die Handlung eigentlich abgeschlossen, hat aber noch Bezug zur Gegenwart, dann sage ich „war + Verb in der Gegenwart“: Ana kont bala´ab bil cora ich habe mit dem Ball gespielt (und habe gerade damit aufgehört)
Hier nochmal das Wort yakoun = sein in der Vergangenheit: (wie schon aufgefallen ist, benutzt man „sein“ nur, um das örtliche sein auszudrücken oder in der Vergangenheit. Im Ägyptischen sagt man NIE ana akoun tabäna SONDERN ana tabäna. Allerdings in der Vergangenheit dann ana kont tabäna
ana kont ich war
enta kont Du warst (mask.)
enti konti Du warst (fem.)
howwa kän er war
heyya känet sie war
echna konna wir waren
entu kontu ihr ward
homma känu sie waren
Übe:
Ich kaufe (gerade) eine Banane
(Normalerweise) kaufe ich eine Guave.
Ich kaufte eine Orange
ich habe eine Erdbeere gekauft
Du wäscht (gerade) Kleidung.
Du wäscht (normalerweise) dein Gesicht.
Du wuscht deine Hand.
Du hast das Glas gewaschen.
Er ißt (gerade) eine Tomate.
Er ißt (normalerweise) Salat.
Er aß eine Karotte.
Er hat eine Gurke gegessen.
Wir studieren (gerade) die arabische Sprache.
Wir studieren (normalerweise) englisch.
Wir studierten französisch (=fransauwi)
Wir haben deutsch studiert.
Sie verstehen (gerade).
Sie verstehen (normalerweise)
Sie verstanden.
Sie haben verstanden.
Bilden wir jetzt ganz Sätze, dann ist noch wichtig zu wissen, daß im Haupt- und im Nebensatz nie die gleiche Zeit benutzt werden darf (auch wenn es komplett der Logik widerspricht). Wörter in Klammern nicht übersetzen, dienen nur der Verdeutlichung.
Ich fahre jetzt nach Hurghada, weil mein Mann (gerade) angekommen ist.
Ana baruh Ghardaha dilwati, alaschän goozi kän esal
Ich mag Kaffee, aber weil es heiß ist, trinke ich (jetzt) Wasser. (normalerweise) kocht sie Reis, aber heute kocht sie Nudeln.
Du schreibst (normalerweise) täglich (=yoomi), aber gestern hast Du nicht geschrieben.
Er hat sich ausgeruht, weil er gestern Nacht gearbeitet hat.
Ich rufe Dich (normalerweise) an (=kontaktiere Dich), aber Du rufst mich nicht an.
Wir sind abends (normalerweise) im Cafe, aber (heute) sind wir zuhause.
Ich sitze (normalerweise) auf einem Stuhl, aber hier sitze ich am Boden.
Du trafst Wael in Kairo. (Normalerweise) triffst Du ihn in Hurghada.
Er reist (normalerweise) nach Italien, aber jetzt reist er nach Marokko.
Wir heirateten im Sommer in Ägypten und heiraten jetzt in Deutschland.
Feinheiten
Mit: bi oder ma´a?
beyela´ab bil cora --- ich spiele mit dem Ball (ich benutze ihn)
beyela´ab ma´a sahbi --- ich spiele mit meinem Freund (er begleitet mich)
ana baruh el madrassa bil arabeyya --- ich gehe mit dem Auto zur Schule (benutze es)
ana baruh el madrassa ma´a sahbi --- ich gehe mit meinem Freund zu Schule (begleiten)
ma´aya fluus = Ich habe Geld dabei bil fluus = durch die Hilfe des Geldes
Bis zu: lehadd, li oder gar nix?
ana baruh li maktab (= geschlossene Räume wie Büro, Haus, Wohnung, Laden,...)
ana baruh Eskandreyya (= offener Raum, wie Orte, Länder)
ana baruh lehadd el mahal (bis dorthin, bis zu dieser Grenze; hocharab. hadd = Grenze)
Haruh lehadd el mahal – ayez haga? --- Ich gehe zum Laden, brauchst Du etwas? (d.h. also er geht hinein)
Haruh lil maktaba --- Ich gehe zur Bibliothek (und keinen Schritt weiter – genaugenommen nicht einmal hinein) Also quasi genau anders herum als im Deutschen.
Am einfachsten ist es, man läßt nach yeruh die Präpositon weg, es ist dann ebenso korrekt. Wer kleinlich ist, der darf sich an diese Punkte halten.
Lehadd kann auch zeitlich gemeint sein: hazäker lehadd bokra ich studiere bis morgen
Schauen, sehen, gucken: ich seh gar nix mehr...
yeboss = einen Blick werfen (häufig als Befehl)
yeschuuf = schauen
yefarrag = sehen
von Susanna El Halag :)
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